Immer mehr Labor-Abwässer aus labortechnischen und industriellen Bereichen müssen neutralisiert werden. Der Grund: zunehmend mehr vollentsalzte und damit ungepufferte Wässer müssen für immer höherwertige Versuche eingesetzt werden. Hier bedeuten bereits geringe Konzentrationen von Säuren bzw. Laugen bewirken eine große Verschiebung des pH-Wertes.
Neutralisationsanlagen gleichen den pH-Wert von Abwasser aus, indem sie es mit Säuren oder Basen behandeln. Das Ziel ist, ein neutrales pH-Niveau zu erreichen, um die Einleitung in die Umwelt oder weitere Aufbereitungsprozesse zu ermöglichen. Solche Anlagen sind essentiell, um die Korrosion von Abwassersystemen zu verhindern und die Umweltbelastung durch saures oder basisches Abwasser zu minimieren. Sie finden Einsatz in Industrien, die mit pH-sensitiven Abfällen arbeiten, einschließlich Laboren und Fertigungsanlagen.
In einer Neutralisationsanlage vom Typ MiniFix bzw. NeutroFix wird das Labor-Abwasser im Reaktionsbehälter gesammelt. Erreicht der Füllstand den Vollwert, wird das Labor-Abwasser umgepumpt bzw. intensiv durchmischt. Gleichzeitig wird der pH-Wert des Abwassers ermittelt.
Je nach Abweichung des pH-Werts vom Regelwert wird das Säure- oder Laugenventil gesteuert. Die Chemikalien werden vom Vorratsbehälter zudosiert. Weicht der pH-Wert stärker vom Regelwert ab, werden mehr Chemikalien zugeführt. Ist die Abweichung geringer, werden auch weniger Chemikalien im Reaktionsbehälter zudosiert.
Der pH-Wert der Labor-Abwässer wird so verändert. Sobald der pH-Wert in den zulässigen Grenzen liegt, wird aus der Neutralisationsanlage der Inhalt des Reaktionsbehälters vollständig abgepumpt und das Abwasser dem Kanal zugeführt.
Die MiniFix Kompaktanlage ist so konzipiert, dass sie selbst in Laborspülschränken Platz findet. Trotz der geringen Außenmaße verfügt sie über eine vollautomatische Steuerung, einen geschlossenen Aufbau sowie hochwertige Dosier- und Messtechnik. Damit erreicht die Anlage eine Neutralisationsleistung von bis zu 300 Litern pro Stunde.
Die Baureihe der NeutroFix Neutralisationsanlagen hat sich über viele Jahre bewährt. Ziel der Neutralisationsanlagen ist es Labor-Abwässer sicher zu neutralisieren oder weitere Entgiftungen durchzuführen. Die Anlage NeutroFix 1K (das „K“ steht für „Kompakt“) ist eine Weiterentwicklung des Modells NeutroFix 1. Dieses System zeichnet sich durch eine wesentlich kleinere Bauform bei gleichbleibender Leistung aus. Ein 500 l Pufferbehälter ist zusätzlich in das System integriert. Die Abwasserneutralisierung erfolgt mit einer Leistung von etwa 1 m³/h.
Mit einer Anlagenleistung von ca. 3 m³/h eignet sich die NeutroFix 3K für die wirtschaftliche Neutralisation größerer Abwasserströme. Kernstück ist ein 700-Liter-Reaktorbehälter, in dem die Abwässer durch chemikalienbeständige Kreiselpumpen intensiv durchmischt und automatisch auf den neutralen pH-Bereich geregelt werden. Die Steuerung erfolgt über eine Siemens-SPS (S7-300) mit Touchpanel, die eine komfortable Bedienung, hohe Verfahrenssicherheit und eine Anbindung an die Gebäudeleittechnik ermöglicht.
Die Bauweise ist überaus kompakt, gleichzeitig kann diese Abwasserneutralisationsanlage auch große Ströme von Abwasser reinigen. Ein speziell für die Anlage entwickelter Druckreaktor bildet den Kern der Anlage, außerdem zählt zu diesem das Venturi-System, mit dem die eingesetzten Chemikalien dosiert und zugeführt werden. Eine solche Anlage kann unter anderem am Max-Planck-Institut in Heidelberg besichtigt werden, dort arbeitet die Anlage bereits seit Jahren. Sie ist hier mit einem Schmutzfänger kombiniert, einem großen Pufferbehälter, der zehn Kubikmeter misst, und einem Druck-Reaktorbehälter. Damit ist eine Leistung von bis zu 20 Kubikmeter in der Stunde möglich.
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