Vollentsalzung

Vollentsalzung mit Ionenaustauscher-Anlage

Die klassische Aufbereitung von vollentsalztem Wasser mit Ionenaustauscher-Anlage wird auch heute noch zur Vollentsalzung verwendet. Durch die Verwendung von Säure und Lauge ist der Aufwand hoch. Auch die verfahrenstechnischen Regenerationsabläufe sind aufwendig. Dennoch wird die Vollentsalzung in einigen Fällen auch heute noch als die richtige Anlagentechnik eingesetzt. Der Aufbau ist robust bei hoher Funktionalität der Anlagentechnik. Daher ist diese Art der Vollentsalzung für viele Kunden immer noch die beste Wahl.

Die Anlagen für die Vollentsalzung von EnviroDTS werden auf die kundenspezifischen Anforderungen erstellt. Dadurch können Parameter wie das Verkeimungsrisiko, die Austauschleistung, der Verschmutzungsgrad sowie die Anlagenkapazität der Anlage auf die Bestimmungen der Kunden angepasst werden.

Durch den Aufbau von Einzelventilen mit Endlagenschaltern ist eine genaue Steuerung der Regeneration möglich. Die Rückspülwassermenge und der Einsatz von Chemikalien kann so optimiert werden. Spül- und Fließgeschwindigkeit werden entsprechend eingestellt. Dadurch werden Betriebskosten gesenkt und die Wirtschaftlichkeit der Anlage gesteigert. Üblicherweise werden Gruppen von Ionenaustauschern aufgestellt. So kann während der Regeneration immer genügend entsalztes Wasser zur Verfügung stehen.

Einsatzgebiete für Vollentsalzungsanlagen:

  • Spülwasser für Laborwaschmaschinen und Glasspülmaschinen
  • Kosmetikindustrie
  • Dampferzeugung für Heizzwecke
  • Dampferzeugung für Sterilisatoren
  • Ansetzwasser in der Galvanotechnik
  • Elektronikindustrie bei der Herstellung von Bauteilen
  • als Polierfilter nach Umkehrosmoseanlagen und Ionenaustauschern

Inhaltsverzeichnis

Vollentsalzung in der Medizin

Für den Einsatz in der Medizin können Vollentsalzungssysteme beispielsweise zur Entsalzung von Wasser für Sterilisatoren und Autoklaven eingesetzt werden. Für direkte medizinische Anwendungen sind Vollentsalzungssysteme nicht geeignet. Das Wasser kann beispielsweise nicht am Patienten zu Wund- oder Augenspülungen eingesetzt werden. Auch für die Herstellung von Medikamenten und anderen Präparaten ist das Wasser nicht geeignet.

Für die speziellen Stühle bei Zahnärzten müssen bestimmte Vorschriften eingehalten werden. Oft benötigt das Wasser einen bestimmten Leitwert. Dieser muss also etwas erhöht werden, damit der Zulauf zum Patientenbecher gesteuert werden kann. Die Auswahl der Anlage richtet sich hauptsächlich nach der benötigten Kapazität. Auch die Vorgaben des maximal erlaubten Leitwertes müssen beachtet werden.

Auch ein Zwei-Säulen-System kann bei hohem Bedarf an VE-Wasser sinnvoll sein. Hier werden ein Anionentauscher und ein Kationentauscher getrennt. Anschließend kann eine Polisherpatrone mit Mischbettionentauscher nachgeschaltet werden.

Da stationär regenerierbare Anlagen immer im industriellen Bereich genutzt werden, sollte die Überwachung und die Steuerung der Regeneration über eine Leitfähigkeitsüberwachung sowie über eine Mengensteuerung mit der Möglichkeit einer zeitlichen Verzögerung erfolgen. Falls nötig, wird bei einer Unterschreitung des bestimmten Leitwertes der Wasserzufluss gesperrt.

Einzelanlagen besitzen jeweils eine Kationen- und Anionentauschersäule. Hier kann während der Regeneration kein Reinwasser geliefert werden. Diese Einzelanlagen sind für viele Anwendungen vollkommen ausreichend.

Im Prinzip sind Doppelanlagen oder Pendelanlagen zwei Einzelanlagen, die über eine entsprechende Steuerung zusammengeschaltet sind. Da die Steuerung recht aufwendig ist, der Platzbedarf und die Kosten hoch sind, wird oftmals das Reinwasser in Vorratsbehältern gelagert. Dieses wird anschließend mittels einer Druckerhöhung zum Endverbraucher befördert. Dieser Vorteil birgt allerdings die Gefahr, dass Verkeimungen im Lagerbehälter entstehen können. Um dem entgegenzuwirken, kommen oftmals UV-Entkeimungsanlagen im Tank oder nach dem Tank zum Einsatz. Danach wird nochmals ein Polierfilter im Mischbett geschaltet.

Das muss beachtet werden

Bei Anlagen zur Vollentsalzung gibt es das ein oder andere zu beachtet. So muss bei stationär regenerierbaren Anlagen überprüft werden, ob ein Mindestdruck von 1,8 bar besteht. Zudem sollte ein Stromanschluss vorhanden sein. Bei Tauschpatronen müssen die Druckangaben stets beachtet werden. Nichtdruckfeste Patronen müssen das Absperrventil vor der Patrone haben. Dabei sollte der Eingangsdruck nie über 2,5 bar liegen.

Zum Ausspülen des Regenerates sollte optional ein freier Ablauf, beispielsweise durch ein bodennahes Trichtersiphon, bestehen. Hierbei ist eine Neutralisation des Regenerates erforderlich.

 

Anlage zur Vollentsalzung, zweistraßige Kationen- und Anionenaustauscher mit nachgeschalteten, regenerierbaren Mischbetten
Anlage zur Vollentsalzung, zweistraßige Kationen- und Anionenaustauscher mit nachgeschalteten, regenerierbaren Mischbetten

Beim Anschluss an eine Trinkwasserleitung ist ein Rohrtrenner mit der Einbauart 2 erforderlich. Diese Rohrtrenner können lediglich bei gleichbleibenden Druckverhältnissen und ausreichendem Netzdruck eingesetzt werden. Bei anderen Verhältnissen muss die Übergabe mittels einer Übergabestation sowie einer Druckerhöhung erfolgen.

Wichtig ist auch, die Vorschriften im Umgang mit Säuren zu beachten. Das ist nötig, da das Regenerat sowohl eine Säure sowie eine Lauge sein kann. Pflicht ist auf jeden Fall eine Auffangwanne zur Aufnahme des Säurebehälters. Zudem müssen die Vorgaben zum Personenschutz beachtet werden. Diese beziehen sich auf Arbeitskleidung, Augendusche und Unfallverhütung und Weiteres.

Besonders bei der Reinstwasseraufbereitung muss das gesamte Rohrsystem und die wasserberührten Anlagenteile in die Planung miteinbezogen werden. Ungeeignete Materialien beispielsweise bei Versorgungsleitungen können das Wasser erneut verunreinigen.

Auch die Wassertemperatur muss beachtet werden. Dieser spielt eine große Rolle, denn die Leitfähigkeit von vollentsalztem Wasser steigt bei entsprechender Anlagenauslegung bei 10 °C von etwa 0,024 µS/cm auf das zehnfache auf 0,25 µS/cm bei 60 °C. Im Temperaturbereich zwischen 10 °C und 20 °C steigt die Leitfähigkeit etwa um das Doppelte. Im Hinblick auf die Speicherung im Vorratstank ist eine hohe Leitfähigkeit eher problematisch.